Borreliose wird durch Bakterien ausgelöst, die hauptsächlich über Zecken auf den Menschen übertragen werden. Allein in Deutschland erkranken jährlich ca. 60.000 Menschen daran. Gerade Kinder, die häufiger im Freien und mit Tieren spielen, infizieren sich leichter als Erwachsene, die den Tag im Büro verbringen. Allerdings bedeutet ein Zeckenbiss nicht automatisch, dass man an Borreliose erkrankt. Nur ein kleiner Teil, von unter 10%, die von einer Zecke gebissen werden, infizieren sich dabei mit Borreliose. Allerdings ist Borreliose eine tückische Krankheit, die das zentrale Nervensystem ernsthaft und irreversibel schädigen kann. Daher sollten Zeckenbisse nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Vor allem gilt, je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko an Borreliose zu erkranken, weil es einige Zeit, oft Stunden dauert, bis die Borrelien aus dem Darm der Zecke in die Haut des Menschen übertragen werden.
Sollte es zu einer Übertragung mit Borrelien gekommen sein, kann dies im Frühstadium, an den typischen Hauterscheinungen erkannt werden. Hierzu zählt vor allem die runden Wanderröte (Erythema migrans), einem sich um die Stichstelle ausbreitenden rötlichen Kreis mit blässlicher Mitte. Evtl. kommen weitere Symptome, wie Kopf- und Muskelschmerzen, Fieber und Müdigkeit hinzu. Allerdings verlaufen 1/3 der Infektionen ohne sichtbare Hauterscheinungen.
Um Ihr Kind oder sich selbst rechtzeitig vor einer Erkrankung zu schützen empfehlen wir, die Zecke vorsichtig und schnell zu entfernen und zur Untersuchung über unsere Praxis einzuschicken. So weiß man schon nach wenigen Tag, ob die Zecke überhaupt ein Träger der Borrelien war. Oft sind sie das nicht. Wurden bei der histologischen Untersuchung Borrelien festgestellt, bedeutet dies auch nicht automatisch, dass man sie übertragen bekommen hat. Empfehlenswert ist daher, 6 Wochen nach dem Zeckenstich das Blut auf Borrelien bzw. Antikörper untersuchen zu lassen. Nicht jedes Kind mag eine Blutentnahme, diese kann vermieden werden, wenn bereits die Zecke untersucht wurde und der Befund negativ war.