Entdecken Sie, warum die Videoskopie (KI-gestützte digitale Bildgebung) bei der Hautkrebsvorsorge so wichtig ist und wie sie funktioniert.
Die digitale Videoskopie ist eine Muttermalkontrolle, die hilft Hautkrebs rechtzeitig zu erkennen. Die Videoskopie ist keine eigenständige, sondern eine ergänzende Untersuchung. Sie folgt im Bedarfsfall auf eine vorherige gründliche Hautkrebsvorsorge-Untersuchung mit dem Auflichtmikroskop. MIt ihr betrachtet der Arzt die einzelnen Muttermale als Momentaufnahme des aktuellen Zustands der Haut und einzelner Pigmentmale ist. Wie das Muttermal zuvor ausgesehen hat, sieht er dabei nicht.
Diese Lücke schließen die digitalen Fotos der Videoskopie. Sie erlauben einen Vergleich der Veränderungen zwischen dem aktuellen Zustand und ihrem vorherigen Aussehen (Verlaufskontrolle). So lassen sich Veränderung erkennen. Dabei wird der Arzt von einer modernen KI (künstlichen Intelligenz) unterstützt, die Veränderungen erkennt und eine Risikobewertung vornimmt, die der Arzt anschließend abarbeiten kann.
Der zeitliche Verlauf ist wichtig, denn Hautkrebs entsteht oft relativ langsam. Das verschafft dem Arzt zwar Zeit, ihn zu behandeln, aber nur wenn er die Veränderung des oder im Muttermal erkennt.
Hautkrebs entsteht oft aus bereits vorhandenen, zunächst harmlosen Pigmentmalen, deren Mikrostrukturen sich im Laufe der Jahre ändern. So kann, vom Laien unbemerkt, aus einem kleinen Leberfleck ein gefährliches malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) entstehen, das rechtzeitig erkannt noch gut behandelbar ist.
Mit regelmäßigen digitalen Bildern von bei der Hautkrebsvorsorge als auffällig diagnostizierten Hautstellen lässt sich die Veränderung einzelner Pigmentmale später genau und mit hoher Sicherheit erkennen. Dazu stellt der Dermatologe bzw. seine KI das neueste neben ein vorherige Foto desselben Muttermals und kann Veränderungen auf dem Bildschirm genau ablesen und bewerten. Ggf. werden noch ältere Aufnahmen hinzugezogen.
Hier sieht der Arzt, ob sich ein oder mehrere der folgenden Eigenschaften eines Muttermals, wie Struktur, Größe, Farbe, Umriss, seit der letzten Kontrolluntersuchung verändert hat oder haben, und kann einschätzen, ob diese Entwicklung eventuell riskant und eine vorsorgliche Entfernung des Pigmentmals nötig ist.
Gerade bei Patienten mit vielen Muttermalen lässt sich ein genauer Vergleich ohne vorherige Fotodokumentation nicht bewältigen. Das gilt auch für Patienten, deren letzte Hautkrebsvorsorge schon relativ lange her ist oder für Patienten, die den Arzt wechseln mussten.
Die KI-gestütze Software sorgt dafür, dass jedes Foto einer genauen Stelle auf dem Körper zugeordnet und nicht verwechselt werden kann, was ohne professionelle Datenbank der Fall sein könnte – etwa wenn Fotos nur in der Patientenakte hinterlegt würden.